BGM reloaded: Make Prävention great again
BGM, BGF: Cool oder unsexy?
Wenn sie „Betriebliche Gesundheitsförderung“ hören, winken einige Betriebe, aber auch Arbeitnehmer ab. Sei es, weil die ersten Versuche nicht geklappt haben, weil bei wenig inspirierenden Standardangeboten aus der Mottenkiste der Funke nicht übergesprungen war oder es keinen gab, der das Thema aktiv kommuniziert hat. So oder ähnlich klingt es manchmal aus den Betrieben.:
- „Hatten wir schon versucht, klappt nicht“
- „Zu teuer, zu aufwendig und bringt nichts“
- „Die ganzen Vorschriften prüfen – wer hat denn dazu noch Zeit?“
- „Ich will mir keine langweiligen Vorträge über richtiges Sitzen anhören“
So attraktiv kann BGM sein
Ganz anders ist die Wahrnehmung, wenn moderne, frische Angebote zur Auswahl stehen, die Mitarbeiter aktiv involviert werden und die innerbetriebliche Kommunikation stimmt. Beispiele für moderne BGM-Angebote sind:
Faszientraining
Onlinetrainings
„Nichtraucherheld“ werden
Physio-Check
Rückenfit
Ungesund? Jeder weiß Bescheid, unternommen wird kaum etwas
Studien belegen, dass Krankheiten durch Vorsorge und gesunde Lebensführung seltener auftreten. Und auch wirtschaftlich macht es viel mehr Sinn, etwas für die Prävention zu tun also später mit einem viel größeren Aufwand zu reparieren und zu therapieren.
Aber: Im Durchschnitt trinkt der Deutsche 2 Liter reinen Alkohol mehr pro Jahr als Mitbürger anderer OECD-Länder. Über 20 % der Erwachsenen rauchen – in Schweden sind es nur 15 %. Übergewichtig sind mittlerweile über 50% der Bundesbürger. Besorgniserregend? Scheinbar nicht.
Allein im Jahr 2015 verursachten Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems laut Statistischem Bundesamt Gesundheitsausgaben von rund 46 Milliarden Euro und sind weiterhin die häufigste Todesursache. Diabetes entwickelt sich zur Volkskrankheit immer häufiger schon im Kindesalter). Hauptverantwortlich für diese „Zivilisations“-Erkrankungen sind bekanntlich Risikofaktoren wie der übermäßige Verzehr von Fastfood, Alkohol oder Zigaretten. Zuviel Sitzen und zu wenig Bewegung erhöhen ebenfalls das Krankheitsrisiko.
Somit verbirgt sich hier ein riesiges Präventionspotential, das nur darauf wartet genutzt zu werden. Das bizarre dabei ist: Wir alle wissen um dieses Problem aber unternehmen wenig dagegen – und zwar seit Jahren!
Wird zu wenig über Prävention informiert? Ist die Politik schuld?
Wir sind unbelehrbar: Unzählige Informationskampagnen führen bei den meisten höchstens zu einer kurzen Kenntnisnahme. Aber wir ändern in der Regel nichts. Vielleicht muss die Politik ja die Brechstange herausholen und Alkohol, Tabakwaren sowie Fastfood oder sehr zuckerlastige Produkte höher besteuern? In den skandinavischen Ländern funktioniert das durchaus. Dort wirkt sich diese höhere Besteuerung positiv auf die Herz- und Gefäßgesundheit der Bevölkerung aus. In Deutschland sieht die Politik bisher von einer solchen Steuererhöhung jedoch ab – nicht zuletzt auch aufgrund guter Lobbyarbeit seitens der Industrie.
Aber mal ehrlich: wollen wir als aufgeklärte Menschen im 21. Jahrhundert wirklich erst durch hohe Steuern zu einer gesünderen Lebensweise gezwungen werden?
Die Möglichkeiten und Strukturen sind vorhanden – Nutzen wir sie!
Die gute Nachricht ist: Seit der Einführung des Präventionsgesetzes im Juli 2015 hat sich bereits einiges getan. Insbesondere in sogenannten „Settings“ bzw. Lebenswelten, also z.B. der Arbeitsplatz oder die Schule, konnten umfassende Maßnahmen zur Gesunderhaltung der Bevölkerung umgesetzt werden. Im Jahr 2016 gaben die gesetzlichen Krankenkassen fast 500 Mio. Euro für Gesundheitsförderung und Prävention aus.
Allerdings ist diese Summe verschwindend gering, wenn man bedenkt, dass diese 500 Mio. lediglich 3,3 Prozent aller Gesundheitsausgaben ausmachen. Aber: Wir haben es selbst in der Hand die vorhandenen Präventionsangebote auch stärker zu nutzen. Vorteile, wie z.B. die Bezuschussung von Präventionskursen oder Steuerbegünstigungen in der betrieblichen Gesundheitsförderung, sollten in unserem eigenen Interesse konsequent wahrgenommen werden.
Auch das wissen nicht alle Chefs und Personalleiter: Bis zu 500 Euro pro Mitarbeiter und Jahr sind lohnsteuerfrei –zusätzlich zu Sachleistungen.
Win-Win-Situation: Attraktives BGM, gesunder Betrieb
Vor allem im beruflichen Umfeld hat Prävention Vorteile für alle. Nicht zuletzt, weil die Anforderungen in den Jobs steigen, die Belegschaften immer älter werden und wir länger arbeiten müssen als frühere Generationen.
Dabei ist zuallererst das Grundverständnis der Unternehmensleitung wichtig: Prävention ist für Unternehmen heutzutage vor allem eine Möglichkeit, den eigenen und zukünftigen Mitarbeiter eine individuelle Wertschätzung zu zeigen und „danke“ zu sagen. Wenn dann noch viele attraktive und hochwertige Gesundheitsangebote zur Auswahl stehen und die Mitarbeiter aktiv involviert werden, haben Sie große Chancen für ein gute Akzeptanz Ihrer BGM-Angebote.
Moderne Chefs wissen das und steigern so die Arbeitgeberattraktivität. In Zeiten des Fachkräftemangels haben sie somit einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.
Die Möglichkeiten für Arbeitgeber mit der betrieblichen Gesundheitsförderung Steuern zu sparen sind dabei sehr vielfältig. So können neben den üblichen sportlichen Kursangeboten (Rückenkurse, Yoga & Co) auch modern funktionelle Präventionsübungen, Raucherentwöhnungsprogramme oder Ernährungsberatungen gefördert werden.
Mehr Infos für Sie und Ihren Arbeitgeber:
- Sie wollen schauen was es sonst so gibt? Die Vielfalt an Präventionsangeboten finden sie hier.
- Informieren Sie sich, welche Steuervorteile das Präventionsgesetz bietet
- Sie wollen Ihrem Chef / Ihrer Personalabteilung einen Tipp geben, wie moderne, wirtschaftliche Prävention geht?